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Nein zur Service Citoyen Initiative

Von Stefanie Heimgartner, Nationalrätin, Baden 

Als ehemalige Angehörige der Armee weiss ich, was der Militärdienst bedeutet: Einsatzbereitschaft, Disziplin und Verantwortung für unser Land. Die Armee ist nicht einfach eine Pflichtübung, sondern der Kern unserer Sicherheit und Unabhängigkeit. Wer die Schweiz schützen will, braucht eine einsatzfähige Milizarmee – getragen von jungen Männern und Frauen, die bereit sind, ihre Pflicht gegenüber Vaterland und Bevölkerung zu erfüllen. Genau dieses bewährte System wird durch die sogenannte Service Citoyen Initiative bedroht. 

Die Initianten wollen nichts weniger, als die Wehrpflicht aushöhlen. Neu sollen Frauen und alle jungen Menschen irgendeinen «Dienst an der Gesellschaft» leisten – sei es bei der Feuerwehr, in der Verwaltung oder bei NGOs. Das klingt auf den ersten Blick modern und gerecht. In Wahrheit aber schwächt es unsere Armee und gefährdet die Sicherheit der Schweiz: Sicherheit darf nicht in Konkurrenz zu Sozialprojekten gestellt werden. 

Denn klar ist: Die Armee braucht genügend gut ausgebildete Soldaten. Schon heute ist es eine Herausforderung, die notwendigen Bestände zu sichern. Wenn der Militärdienst zu einer beliebigen «Dienstpflicht light» verwässert wird, besteht die Gefahr, dass immer weniger junge Leute den Weg in die Kaserne finden.  

Die Wehrpflicht für Männer hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Sie sorgt dafür, dass die Armee breit abgestützt ist und mitten in der Bevölkerung verankert bleibt. Jede Familie kennt einen Sohn, einen Bruder oder Vater, der Dienst geleistet hat. Dieses Band zwischen Volk und Armee ist einzigartig und ein Grundpfeiler unserer direkten Demokratie. Genau das droht durch die Initiative verloren zu gehen. 

Natürlich, auch Frauen und Freiwillige sind in der Armee willkommen. Heute schon können sie sich einbringen – und viele tun das mit Herzblut. Aber es ist ein Unterschied, ob man motivierte Freiwillige hat oder ob sie mit Zwang in einen undefinierten «Service citoyen» schickt. Damit schafft man Frust statt Engagement. Und man untergräbt die Glaubwürdigkeit des eigentlichen Auftrags: die Verteidigung unseres Landes. 

Zudem stellt sich die Frage: Wer soll das alles organisieren? Schon heute kämpfen Bund, Kantone und Gemeinden mit Bürokratie und Fachkräftemangel. Ein flächendeckender Pflichtdienst für alle jungen Leute würde ein riesiges Verwaltungsmonster schaffen. Am Ende haben wir mehr Beamte – aber keine stärkere Armee. Genau das Gegenteil von dem, was unser Land braucht. 

Die Schweiz ist heute eines der sichersten Länder der Welt. Das verdanken wir unserem Milizsystem, der klaren Priorität für die Armee und der Bereitschaft der Männer, für unser Vaterland einzustehen. Dieses Erfolgsmodell gilt es zu bewahren. Wer wirklich etwas für unser Land tun will, kann das bereits heute: in der Armee, im Zivilschutz, bei der Feuerwehr oder in zahlreichen Vereinen. Dazu braucht es keine neue Zwangsverpflichtung, sondern Eigenverantwortung und Freiwilligkeit. 

Darum sage ich klar: Nein zur Service Citoyen Initiative! Sie schwächt unsere Verteidigung, schafft neue Bürokratie und untergräbt das bewährte Milizprinzip. Halten wir fest an dem, was uns stark gemacht hat – an einer Armee von Bürgern für Bürger. Nur so bleibt die Schweiz frei und sicher. 

 

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